Geschichte

Im Rahmen der Festschrifterstellung zum jährigen Jubiläum der SG Dornheim im Jahre 2011 wurde die Geschichte der Tennisabteilung überarbeitet. Viel Spass beim Lesen

 

 

39 Jahre Tennis in Dornheim (Stand 2011)

Als sich 27 Pioniere des weißen Sports am 16.08.1972 zusammenfanden, um endlich auch in Dornheim eine eigenständige Abteilung zu gründen, konnte niemand ahnen, welche rasante Entwicklung diese in den nächsten Jahren nehmen sollte.

Zu dieser Zeit waren dank der Initiative und Unterstützung der Herren Gerhard Hasenzahl und Dr. Franz Skala bereits die Voraussetzungen für den Bau von zwei Tennisplätzen durch die Stadt Groß-Gerau geschaffen worden. Nachdem dank des Engagements des 1.Vorsitzenden der SG Dornheim, Herrn Philipp Spalt, auch innerhalb des Vereins die noch vorhandene Skepsis abgebaut werden konnte, stand dem Beginn des Spielbetriebs nichts mehr im Wege. Das Spiel mit den damals noch weißen Tennisbällen konnte auch in Dornheim beginnen.

 

Die Aktivitäten der noch jungen Abteilung wurden sukzessive ausgebaut. Bereits 1974 wurden unter dem langjährigen Abteilungsleiter Klaus Heiland Ranglistenspiele und Vereinsmeisterschaften durchgeführt und einen Saisonabschlussball gab es auch schon. Noch im selben Jahr nahmen auch erstmals Dornheimer Mannschaften an den Medenspielen gegen andere Vereine teil. Der rege Spielbetrieb führte zu einer ständigen Belegung der zwei Plätze, die dann im Oktober 1974 auf vier Plätze erweitert wurden. Die Einweihung der neuen Plätze fand am 20.04.1975 statt.

 

Die Tennisabteilung investierte bereits früh in kontinuierliche Nachwuchsarbeit. Dies zahlte sich bereits 1977 aus, als Dagmar Keil bei der weiblichen Jugend den ersten Kreismeistertitel nach Dornheim holen (und ein Jahr später sogar verteidigen) konnte.

Aber nicht nur sportlich war man emsig. In 670 Arbeitsstunden wurde die kleine Tennishütte am Bach aufgebaut und am 10.07.1977 eingeweiht. Diese Hütte löste das bis dahin vorhandene Camping-Flair ab und tat bis 1997 ihren Dienst.

Auch bei Feiern musste sich die Abteilung nicht verstecken, denn der Tennis-Ball zählte Ende der Siebziger schon zu den gesellschaftlichen Höhepunkten in Dornheim. Ein weiteres Glanzlicht bot die Abteilung 1979 beim Festumzug zur 1200-Jahr-Feier der Gemeinde Dornheim durch eine Gruppe in historischer Tenniskleidung.

 

1980 wurde dann erstmals das mittlerweile traditionsbehaftete Schleifchenturnier ausgetragen, das heute wie damals fester Bestandteil des Tenniskalenders in Dornheim ist. Auch im Vergleich mit anderen Vereinen war man weiterhin erfolgreich und so schaffte unter anderem die Herrenmannschaft 1981 erstmals den Aufstieg in die Bezirksklasse.

Trotz dieser schönen Erfolge schien so langsam die Euphorie in der Abteilung etwas nachzulassen. Arbeitseinsätze und Hüttendienste waren nicht mehr so gut besetzt wie in den Jahren zuvor, sodass eine Umlage für nicht geleisteten Arbeitseinsatz eingeführt wurde. Dann aber sorgten Boris Becker und Steffi Graf für eine Revolution im deutschen Tennis und der weiße Sport gewann an ungeahnter Popularität, was sich auch sehr positiv auf den Tennisbetrieb in Dornheim auswirken sollte. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Trainingsbetrieb stieg unablässig und erreichte in der Spitze sogar die Marke von 100 Jugendlichen.


Erfolgreiche Jugendarbeit in der Tennisabteilung im Jahre 1987

 

Als die SG Dornheim 1986 100 Jahre alt wurde, begann auch die Ära mit Klaus Rudolph als  1.Vorsitzenden der Tennisabteilung, der dieses Amt mit 16 Jahren länger als irgendjemand anderes inne haben sollte. Ein Jahr später feierte die Tennisabteilung schon ihr 15jähriges Jubiläum und beging dieses unter anderem mit einer Wochenendreise nach Hamburg mit Besuch des Musicals »Cats« und dem Jubiläumsball in der Riedhalle. In diesem Jahr wurde auch erstmals eine Jungsenioren-Mannschaft gemeldet.

Viele Damen hatten zwischenzeitlich den „Damen-Doppel-Spaß“ für sich entdeckt, eine Veranstaltung, bei der Geselligkeit und Sport bis heute den gleichen Stellenwert einnehmen. Man startete unter so bedeutungsvollen Namen wie „Dorneemer Reerscher“ oder „Riedteufel“.

Während die Abteilung 1989 ihre erste Flugreise in das noch geteilte Berlin unternahm, fegte ein verheerender Sturm über Dornheim und richtete auf der Tennisanlage große Schäden an.

Auch der Tod unseres langjährigen Platzwartes Jakob Wiesinger im Dezember 1992 war ein schwerer Verlust für die Abteilung.

Im Laufe der 90er-Jahre wurde die Reiselust der Abteilung weiter unter Beweis gestellt. So kam es neben Reisen nach Paris oder zu den Karl-May-Festspielen in Elspe auch zu einem ersten Besuch einer Delegation aus dem polnischen Szamotuly, auf den weitere Besuche und Gegenbesuche folgten.

Tennisabteilung mal wieder unterwegs: Floßfahrt auf der Isar 1992

 

In diese Zeit fiel auch die Erkenntnis, dass die alten Tennishütten am Scheidgrabenufer nun wohl endgültig ausgedient hatten und nach erfolgreichen Verhandlungen mit der Stadt Groß-Gerau erfolgte am 04.03.1995 der erste Spatenstich für den Bau des neuen Funktionsgebäudes neben der Dreifelderhalle, dem auch die Planung für zwei neue Tennisplätze, die heutigen „Center Courts“, folgen sollte. Wer im Verein noch daran gezweifelt hatte, dass die Tennisabteilung die umfangreichen Eigenleistungen darstellen können würde, wurde bald eines Besseren belehrt, denn schon im Oktober 1995 konnte man Richtfest feiern.

Der im Folgejahr von der Mitgliederversammlung beschlossene Zusatzbeitrag, der die Voraussetzung für eine sichere finanzielle Basis in der Zukunft sicherstellen sollte, wurde von den Mitglieder voll und ganz akzeptiert. Angetrieben von Bauleiter Karl-Heinz Krumb liefen die Helfer der Abteilung dann zur Höchstform auf, sodass pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum die Einweihung der neuen Plätze am heutigen „Sportcafé“ im Beisein örtlicher Prominenz gefeiert werden konnte.


Spieler und Besucher genießen gerne das schöne Wetter auf der Terrasse des Sportcafés

 

Das Jubiläumsjahr 1997 wartete neben den gewohnten Veranstaltungen auch mit einigen neuen Herausforderungen auf. So wurde erstmals in Dornheim ein Drei-Schläger-Turnier ausgetragen, bei dem 44 Teilnehmer aller Altersklassen in den Disziplinen Tennis, Tischtennis und Badminton miteinander wetteiferten. Außerdem fanden im Herbst die Kreisjugendmeisterschaften AK IV und V auf unserer Anlage statt und es wurden zum ersten Mal die Wintertennis-Skatmeisterschaften im Sportcafé ausgetragen, die seitdem jedes Jahr dort stattfinden.

 

Noch unter der Ägide von Klaus Rudolph, der ein Jahr später den Vorsitz des Gesamtvereins übernehmen sollte, wurde im Jahr 2000 erstmals ein „Aktionstag für Jedermann“ abgehalten. Dieser sollte es Neumitgliedern ermöglichen, kostenfrei in den Tennissport hineinzuschnuppern und wurde aufgrund des großen Erfolges bald als feste Veranstaltung in den Tenniskalender aufgenommen.

Den Trainingskindern wurde seit diesem Jahr außerdem regelmäßig die Teilnahme an einer Sommer-Trainingswoche angeboten, bei der neben täglichem Technik- und Konditionstraining auch gemeinsame Freizeitveranstaltungen abseits des Tennisplatzes zum Programm gehören.

Weitere Großbaustellen wurden in 2001 mit dem endgültigen Abriss der alten Tennishütte in Angriff genommen sowie mit der Überarbeitung von Tennisordnung und Ranglistenordnung, um den Wettbewerb innerhalb der Vereins zu intensivieren.

Nur ein Jahr später feierte man mit einem rauschenden Sommerfest das 30-jährige Abteilungsjubiläum. Die Partygäste können sich noch heute an einen herrlichen Tag mit Tanz im Freien und musikalischer Untermalung durch den Stargast Rainer Kowalski erinnern.

Die Einführung einer geringen Eigenbeteiligung der Eltern am Jugendtraining war dann in 2003 eine wichtige Maßnahme, um in kleineren Gruppen eine noch bessere Förderung der Trainingskinder zu gewährleisten und außerdem die immer weiter steigenden Hallenkosten kompensieren zu können.

 

Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends war darüber hinaus von kontinuierlichen Reformen des Hessischen Tennis-Verbundes geprägt. So sind neben den bewährten Sechsermannschaften im vereinsübergreifenden Wettbewerb mittlerweile auch Vierermannschaften für die Medenrunde zugelassen, die man bei dieser Gelegenheit auch gleich in Team-Tennisrunde umbenannte – ein ungleich sperrigerer Name. Seit 2010 wird außerdem jeder Spieler in einem ausgeklügelten Leistungsklassen-System eingestuft, um bessere Vergleiche zwischen den Spielern verschiedener Vereine anstellen zu können.

Reger Betrieb auch abseits des Platzes: Saisonabschlussfeier 2010

 

Mit aktuell 177 Mitgliedern, hiervon ca. 50 Jugendliche, kann die Tennisabteilung auch weiterhin optimistisch in die Zukunft blicken. Dies belegen auch die sportlichen Erfolge der jüngeren Vergangenheit, denn mit den Damen 50 spielte die letzten zwei Jahre erstmals eine Dornheimer Tennismannschaft auf Landesebene in der Gruppenliga, und auch die Herren 30 I-Mannschaft konnte in 2010 den Aufstieg in die Gruppenliga perfekt machen.

Um unseren Mitgliedern auch zukünftig Tennisplätze in attraktivem Zustand bieten zu können, wird die Abteilung in 2011 außerdem eine Investition in die Zukunft tätigen und einen Court Buggy anschaffen, der die Platzinstandsetzung in Dornheim revolutionieren wird.

Der Vorstand sieht sich auch hierdurch für die kommenden Jahre gut aufgestellt und möchte sich bei allen Mitgliedern für ihr Engagement, ihre Unterstützung und ihre Treue herzlichst bedanken. Wir laden alle sportbegeisterten Dornheimer von "Jung bis Alt" ein, sich mit uns weiter aktiv am Sportbetrieb zu beteiligen, denn wie andere Sportarten ist auch Tennis ein Sport, den man bis ins hohe Alter betreiben kann.

Vorstand der Tennisabteilung 2011
Robert Spreu, Bruno Riek, Bettina Riek, Jürgen Krumb (AL), Steffen Joachim, Stefan Rößler, Wolfgang Rößler, Dieter Müller (v.l.n.r.)
Es fehlt Karl-Heinz Krumb